Vortragsreihe 2019/2020

19.09.19
Dr. Michael BockischDas 20.Jahrhundert. Europa in Kriegen, Chaos und Umbruch im Spiegel der amtlichen Bildpostkarten.
21.11.19Sven HeiseDie deutschen Hufeisenstempel – Verbreitung, Veränderungen und Verwendungen
16.01.20Hansmichael KrugDominikanische Republik 1865-1900
19.03.20Christian AuschraPostgeschichte der Alandinseln bis UPU

Gezähnte Geschichte – Die Briefmarke als historische Quelle

Buchbesprechung von Frau Schwanke, Mai 2019
(BB201905-01)

Hinter diesem Titel verbirgt sich nicht eine klassische Darstellung zur Philateliegeschichte.

Ein Kolloquium, das 2017 in Erfurt stattfand, führte Referenten aus verschiedenen Fachbereichen zusammen, die sich mit dem Thema Briefmarken befassten.

Die Briefmarke wird als historische Quelle gesehen, die oftmals politische Aussagen verschiedener Zeiträume darstellt, aber auch als Informationsträger zu vielen kulturellen Themen sei es Archäologie, Kunst, Geographie, berühmte Persönlichkeiten und vieles mehr – wie viele Motivsammler wissen.

Bei den Beiträgen finden sich viele Darstellungen, wie die Briefmarke als Mittel für Propaganda und die Stärkung politischer Aussagen genutzt wurde. Nach wie vor wird jede neu verausgabte Briefmarke im Vorfeld diskutiert und sorgfältig geplant.

Die Beiträge, die aus verschiedenen Blickwinkeln entstanden, sind lesenswert,
Farbtafeln ergänzen die Texte

Gezähnte Geschichte. Die Briefmarke als historische Quelle
Von Pierre Smolarski, René Smolarski, Silke Vetter-Schultheiß (Hrsg.)
2018; 514 Seiten; über 100 Farbtafeln; festgebunden

Philatelistische Bibliothek Hamburg auf der AeroBerlin 2019

Die Bibliothek war vom 26.-28.4.2019 in Berlin auf der Ausstellung AeroBerlin 2019 mit einem Stand vertreten ist. Die Veranstaltung fand statt im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur, Friedrichstraße 176-179 in 10117 Berlin-Mitte. Der Besuch in Berlin verlief für die Bibliothek erfreulich. Bedingt durch die Sonderthematik war der Besucherkreis etwas anders zusammengesetzt als auf den großen Messen. So konnten wir uns durch Gespräche bekannt machen und neue Kontakte knüpfen.

4. Veranstaltung der Vortragreihe 2018/2019 – Bandbreite der Stempelkunde

Der langjährige Vorsitzende der Poststempelgilde, Herr Oeleker, war in Hamburg zu Gast und sprach über die Bandbreite der Stempelkunde. Dabei wurde den Zuhörern schnell bewußt, wie umfangreich und vielseitig die Stempelkunde ist, zumal es Poststempel sehr viel länger gibt als die Briefmarken.
Dem Alphabet folgend von „analoge Stempel“ bis zu den „Zweikreistempeln“ präsentiert der Referent eine Auswahl an besonderen Stempeln. Gewürzt wurde der Vortrag durch viele ungewöhnliche Hinweise, etwa Stempel danach zu sammeln, ob sie einen Tiernamen enthalten – kennen Sie den Ort Floh?
Bei der Verwendung von Werbestempeleinsätzen kann es kurios zugehen, so findet sich auf einem Schreiben an eine Wurstfabrik ein Stempel zum Tierschutz  und  Werbung für die Nachsendedienste der Post auf einem Kondolenzbrief. Die vielen Sammelmöglichkeiten, die sich bei der Stempelkunde ergeben, können jeden anregen, der mit offenen Augen Korrespondenzen sichtet.

3. Veranstaltung der Vortragsreihe 2018/2019 – Deutsches Reich ab 1875 – Auslandstarife und Leitwege bis zum UPU-Beitritt

Vortrag von Herrn Sven Martens über Deutsches Reich ab 1875 – Auslandstarife und Leitwege bis zum UPU-Beitritt

Dieses Vortragsthema fand in der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V. viel Zuspruch bei den Gästen. Der Referent, Herr Sven Martens zeigte eine große Vielfalt von Belegen mit teils recht exotischen Destinationen, etwa nach Nicaragua, Akyab/Burma, Tasmanien, Island.

Sendungen aus Deutschland ins europäische Ausland gab es damals schon häufiger, nach Übersee war das Briefaufkommen dagegen noch geringer.

2. Veranstaltung der Vortragsreihe 2018/2019 – Deutschland 1933. Eine politische, philatelistische und postgeschichtliche Betrachtung

Am 15. November war Herr Lüttgens, Präsident des Briefmarken-Club Hannover von 1886 e.V. in der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V. zu Gast und referierte zu dem Thema:

Deutschland 1933. Eine politische, philatelistische und postgeschichtliche Betrachtung.

In einem Jahresüberblick zeigt sich, wie schnell die nationalsozialistischen Maßnahmen griffen und in der Philatelie für einschneidende Veränderungen sorgten. Sei es, daß neue Vorschriften es den Sammlern unmöglich machten, die WIPA in Wien zu besuchen,sei es die recht schnelle Verwendung des Hakenkreuzes in Stempeln oder das Vorgehen gegen jüdische Sammler in den Vereinen, um nur wenige Beispiele zu nennen.

Die interessierten Zuhörer hatten Gelegenheit, Fragen zu stellen und die Originalbelege anzuschauen, die zum Thema gehörten.

Auch bei dieser Veranstaltung wurde deutlich, wie sehr die Philatelie geschichtliche Vorgänge und gesellschaftliche Veränderungen dokumentieren kann

Messe in Sindelfingen vom 25. – 27.10.2018

Das Bibliotheksteam blickt auf einen erfolgreichen Messebesuch in Sindelfingen zurück. Das Interesse der Besucher und der Zuspruch waren gut. Es gibt doch noch viele Sammler, die auf Fachliteratur Wert legen.

Das lässt die Anstrengung vergessen und macht Mut für weitere Unternehmungen.

1. Veranstaltung der Vortragsreihe 2018/2019 – Rechnen nach Feierabend

Rechnen nach Feierabend – 

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diese Übung war durchaus angebracht, als Professor Dr. Martienß in der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V. am 20.September seinen Vortrag hielt.

Es ging um die Währungsreform in der Bizone, die Zehnfachfrankaturen, die nur am 21. und 22.Juni 1948 möglich waren. Viele Postkunden nutzen die Möglichkeit, die Briefmarken in Reichsmarkwährung noch aufzubrauchen, auch wenn diese nur den reduzierten Wert hatten. Aber es gab auch unterschiedlichste Mischformen und Kombinationen mit den neuen DM-Marken. Die  interessierten Gäste stellten manche Frage und hatten Gelegenheit, zahlreiche Belege anzusehen.

Nun freut man sich auf die nächste Veranstaltung am 15.November, wenn Rainer Lütgens zu dem Thema spricht – Deutschland 1933 / Philatelie und Postgeschichte.

Sammler auf Abwegen

Buchbesprechung von Herrn Wolfgang Maassen, September 2018 (BB201809-01)

Mitte August 2018 erschien der zweite Roman des früher in Frankfurt lebenden Autors. Ein Krimi aus dem Frankfurter Nordend. Die Geschichte ist schnell erzählt, liest sich aber auf rund 230 Seiten mehr als spannend:

Ein beruflicher Aussteiger betätigt sich mehr oder minder erfolgreich als Journalist und nimmt die Umwelt seiner Stadt streng unter die Lupe: das Kapriolen schlagende Wetter und den Klimawandel sieht er im Zusammenhang mit dem übermäßig angewachsenen Autoverkehr. Dabei hat er seinen eigenen Spleen: Er muss täglich seine Fahrradrunden absolvieren, um sich seinen Kopf von allem freizuschaufeln, vielleicht auch, um seine verlorene Liebe zu vergessen. Er ist selbstironisch, zelebriert sein Abendessen und die Freiheit des Unabhängigen.

Durch mancherlei Umstände treffen die leidenschaftlichsten Sammler von Kleinkunst und natürlich die von Briefmarken aufeinander. Sachsens Roter Dreier und spätantike Skulpturen. Als aber in den Museen der Stadt unersetzliche Artefakte gestohlen werden, schaltet sich die Kriminalpolizei ein und sucht nach einem Verdächtigen. Ausgetauschtes Gemälde von Max Pechstein, ausgetauschte wertvolle Briefmarken. Auch die Versicherungen scheinen in undurchsichtige Geschäfte verwickelt zu sein. Es geht um Originale und Kopien. Ein pensionierter Gymnasiallehrer befindet: „Alle Welt kann man heute nicht mehr sammeln.“ Ein Kommissar freut sich auf seinen postfrischen Richard Wagner-Satz.

Kleine und große Sammler spielen in der Mainstadt alle ein wenig verrückt. Mit einem Augenzwinkern spielt der kleine Frankfurt-Krimi die Klaviatur des ganz normalen Zwischenmenschlichen und bietet so manche Überraschung. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären purer Zufall.