Mitgliederversammmlung 2020

Die Mitgliederversammlung 2020 fand am 4.2.2020 in den Räumen der Bibliothek statt.

Vorstand und Bibliotheksleitung informierten über den Jahresablauf, in dem die ehrenamtlichen Mitarbeiter wieder alle Arbeiten dank ihres großen Engagements erfüllt haben. Die Fernleihe wird gut genutzt,  vor Ort waren die Besucherzahlen etwas rückläufig, aber die Vortragsabende werden gut angenommen. So wünscht man sich mehr Besucher, die die Angebote nutzen. Auch die Öffnungsstunden am Wochenende sollten beansprucht werden. Gerade dann ist die Bibliothek mit dem Auto sehr gut erreichbar und es stehen genügend freie Parkplätze vor dem Haus zur Verfügung. Vereine und Arbeitsgemeinschaften sind herzlich eingeladen, sich in der Bibliothek zu treffen. Nach Absprache sind immer Termine außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Zur Tagesordnung gehörte auch die Neuwahl des Vorstandes. Die bisherige Vorsitzende, Frau Schwanke, hatte nach 18 Jahren im Amt den Wunsch, nicht mehr zu kandidieren.

In einem kleinen Rückblick erinnerte Frau Schwanke an den letzten gedruckten Gesamtkatalog (2003), die erste  CD-Rom mit den Katalogdaten (2005), den ersten Internetaufritt des Kataloges 2012, als die Hamburger Bibliothek als erste aus Deutschland ihren Datenbestand bei der Global Philatelic Library einpflegen konnte. Im Frühjahr 2015 stand dann auch der Katalog auf der eigenen Webseite zur Verfügung.

2011 konnte das 40jährige Bestehen gefeiert werden.

2015 wurde zu einem Krisenjahr, nachdem im Dezember 2014 die finanzielle Unterstützung durch die Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte kurzfristig komplett eingestellt wurde. Die Wandsbeker Räumlichkeiten mußten gekündigt und die Bibliothekarin entlassen werden. 

Eine unerwartete Welle der Unterstützung und Hilfsbereitschaft half zu überleben und sich neu aufzustellen. So wurden finanzierbare Räume gefunden und der Umzug gemeistert. Seit September 2015 läuft der Bibliotheksbetrieb wieder.

Es war eine der größten Herausforderungen, die Frau Schwanke erlebt hat.

In ihrer Amtszeit wurde  die Zeitschriftenauswertung begonnen (2004), die Buchpatenschaft eingeführt, Buchbesprechungen auf der Webseite und regelmäßige Vortragsabende im Winterhalbjahr.

Neu gewählt wurde als 1.Vorsitzender Oliver Weigel, als Stellvertreter die Herren Ingo Susemihl und  Martin Breuer. Neuer Schatzmeister ist  Uli Salm. Als Beisitzer wieder gewählt wurden Frau Lange und Herr Petry, und aus dem vorherigen Vorstand Frau Schwanke und Herr Professor Dr. Martienß, die den Vorstand in seiner Arbeit unterstützen werden.

In der Bibliothek ist auch eine kleine Museumsecke entstanden, dort werden „historische“ philatelistische Objekte gezeigt.  Ein Grund mehr, einmal einen Besuch einzuplanen!

Prof.Dr. Martienß, Herr Breuer, Herr Susemihl, Frau Lange, Frau Schwanke, Herr Weigel, Herr Salm. Herr Petry auf dem Bild nicht dabei.

 

Der Vortrag von Herrn Christian Auschra am 19.3.2020 fällt krankheitsbedingt leider aus und wird auf einen neuen Termin verschoben.

Postgeschichte der Alandinseln bis UPU.

Am 19.3.2020 wird Herr Christian Auschra unser Gast sein. Er beschäftigt sich mit dem Thema Alandinseln und ihrer Rolle während des Krimkrieges. Seeschlachten in der Ostsee fanden während des Krimkrieges in den Jahren 1854 / 55 statt.

Der Krimkrieg war ein militärischer Konflikt, der von Oktober 1853 bis zum März 1856 zwischen dem russischen Zarenreich auf der einen Seite und Frankreich, Großbritannien, dem Osmanischen Reich und Sardinien auf der anderen Seite ausgefochten wurde. Zu Beginn des Krieges griff eine französisch / angelsächsische Flotte die russischen Häfen in der Ostsee an und zerstörte im Sommer 1854 die russische Festungsanlage Bomarsund auf den Åland-Inseln.

Gezeigt werden Feldpostbriefe von und zur französisch / angelsächsische Flotte. Ferner werden Briefe gezeigt, die durch die Seeblockade der Alliierten von Schweden nach Finnland geschmuggelt wurden, sowie Briefe auf der nördlichen und südlichen Ausweichroute während der beiden Seeblockaden in den Jahren 1854 und 1855.

 

Beginn 18.30 Uhr – Mitglieder und Gäste sind herzlich willkommen!

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Anfangs gab es nur zwei Markenwerte

Anfangs gab es nur zwei Markenwerte für die Inlandspost in der Dominikanischen Republik. Am 16.1.2020 berichtete der Referent, Herr Krug, über die Ausgaben der Dominikanischen Republik ab 1865. Auslandspost fiel in den ersten Jahren kaum an, sie konnte bei Bedarf aber über die britischen Auslandspostämter Santo Domingo und Puerto Plata verschickt werden.

Es wurden nicht nur viele Marken, gezeigt, bei denen zahlreiche Entwertungen, Druckauffälligkeiten und Abweichungen zu finden sind, sondern auch Belege, die ins Ausland gingen.

Die Zuhörer merkten schnell, dass der Referent ein sehr persönliches Verhältnis zu seinem Sammelgebiet hat, so dass über das Philatelistische hinaus manche interessante Information zu Land und Leuten zu hören war.

 

Mitgliederversammlung 2020

Am 4. Februar 2020 sind alle Mitglieder der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V. eingeladen, an der jährlichen Mitgliederversammlung teilzunehmen. Beginn ist um 18.30 Uhr in den Räumen der Bibliothek.

Ein wichtiger Tagesordnungspunkt ist die Neuwahl des Vorstandes.

Wie immer besteht auch die Möglichkeit, die Doublettenbestände zu sichten!

 

 

Zum Jahreswechsel 2019/2020

Allen Mitgliedern und Freunden der Philatelistischen Bibliothek Hamburg e.V.

wünschen wir frohe Weihnachtstage, einen erholsamen Jahresausklang und

einen guten Start in das neue Jahr!

Vom 20.12.2019 – 1.1.2020 ist die Bibliothek geschlossen.

Herr Hansmichael Krug am 16.1.2020

„Die Dominikanische Republik 1865 -1900 “ – Herr Krug, der den Sammlern

als Prüfer für Hufeisenstempel bekannt ist, beschäftigt sich hier mit einem gänzlich anderen Thema. Es geht um die Vor-UPU-Zeit bis 1880, die ersten 3 Ausgaben und den Postversand in das Ausland. Die Ausgaben bis 1900 werden behandelt, die unterschiedlichen Druckereien, z.B. Hamilton Bank Note Co. und American Bank Note Co.

Beginn ist um 18.30 Uhr.

Keiner weiß es …

Kurze Vorbereitung in der Bibliothek , ehe der Vortrag startete.

Keiner weiß, wie die erste Stempelmaschine aussah, mit der man die Hufeisenstempel produzierte.

Bei seinem Vortrag stellte Sven Heise zahlreiche Belege vor mit Hufeisenstempeln, die oft in kleinen Details voneinander abweichen. Er zeigte die Verwendung auf den unterschiedlichsten postalischen Belegen und berichtete, dass seit Spalinks letzter Veröffentlichung viele neue Erkenntnisse gewonnen wurden. Die Verwendung der Stempel konnte nur in gut 40 verschiedenen Orten nachgewiesen werden. Natürlich durfte auch der „Kieler Würstchenstempel“ nicht fehlen. Die Zuhörer waren sehr angetan von dem Vortrag und konnten auch noch einige Nachfragen diskutieren.

Herr Sven Heise am 21.11.2019

Die deutschen Hufeisenstempel – Verbreitung, Veränderungen und Verwendungen.
Vortrag von Herrn Sven Heise am 21.11.2019 um 18.30 Uhr.

Die Vielfalt der graphischen Gestaltung der deutschen Hufeisenstempel in Verbindung mit der Tatsache, dass es sich bei diesen Stempeln um Versuchsgeräte handelte, mit denen die Verwendung mechanischer Einstell- (Uhrzeitgruppen) und Haltevorrichtungen (Tages-, Monats- und Jahreszahlen) an Stempelwerkzeugen erprobt werden sollte, macht den besonderen Reiz dieses Stempeltyps der frühphilatelistischen Zeit aus. Sie gelten als Vorläufer moderner Stempelgeräte, deren Entwicklung mit der Zielstellung einer beschleunigten und wirtschaftlicheren Bearbeitung von Postsendungen verbunden war. 

Überwiegend wurden sie als Aufgabe- und Entwertungsstempel, einige wenige als Ankunft- oder Transitstempel verwendet. Im Gegensatz zu kleinen Postanstalten, wo sie zur Bearbeitung sämtlicher Brief- und Fahrpost verwendet wurden, ist bei größeren Postanstalten die Verwendung einzelner Stempel nur für bestimmte Zwecke belegt. Der Vortrag gibt unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse einen Überblick über die Verbreitung, Verwendungsformen und Veränderungen der Hufeisenstempel von ihrer Einführung 1864 bis zum Ende ihrere Einsatzes im Jahr 1900.

Dr. Michael Bockisch am 19.09.2019

Das 20. Jahrhundert Europa in Kriegen Chaos und Umbruch im Spiegel der amtlichen Bildpostkarten.

Prof. Dr. Michael Bockisch in der Philatelistischen Bibliothek

Europa war ausgelöst durch den Ersten Weltkrieg im Umbruch. Die großen Reiche verschwanden, neue Staaten entstanden mit willkürlicher oder auch bewusst konfliktreicher Grenzziehung. Folgekriege brachten bis 1922 erneut Veränderungen. War sie bis 1938 dann stabil, so wurde diese neue Ordnung erneut aufgelöst und Europa durch die Eroberungen und Einflussnahme des Deutschen Reiches und seiner Alliierten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges neu gestaltet, um dann durch die alliierten Sieger erneut völlig verändert zu werden. Erst um das Jahr 1990 herum erstand durch die Auflösung der Blöcke die Ordnung, in der wir heute leben.

Bildpostkarten sind offizielle Postkarten, herausgegeben von den Postverwaltungen, in Europa ursprünglich, um den Tourismus nach dem Ersten Weltkrieg wieder in Gang zu setzen. Sie tragen auf der Kartenvorderseite eine Abbildung mit Beschreibung. Dadurch, dass sie Orte in dem jeweiligen Land zeigen, demonstrieren sie auch dessen Staatsgebiet. Die Beschreibung hat bisweilen auch politische Züge.

Manche Orte wechselten in dieser turbulenten Zeit innerhalb von 70 Jahren sechs Mal den Staat, zu dem sie gehörten. Bildpostkarten demonstrieren eindrucksvoll alle diese Veränderungen in Europa. Sie zeigen auch die Strategien der Staaten vor nach und während der Kriege und geben gute Hinweise, um die Veränderungen zu verstehen. Ein Gang durch die Geschichte am Beispiel authentischer stummer Zeugen, die viel zu erzählen haben.

Das Referat stieß bei den Zuhörern auf großes Interesse.

Wie sich die politischen Umbrüche und wechselnden Zugehörigkeiten zu Staaten anhand der gezeigten Bildpostkarten belegen ließen, bewies einmal wieder die Verbundenheit von Philatelie und Geschichte. Einige Gäste meinten, der Beitrag wäre auch für den Schulunterricht geeignet.

Nach der Veranstaltung bestand die Möglichkeit, sich die Werke des Referenten anzusehen, die natürlich auch ausleihbar sind. Die umfangreichen Bände wurden in Wettbewerben mit Goldmedaillen ausgezeichnet und in den USA erhielt Herr Professor Dr. Bockisch für seine Veröffentlichungen zweimal den Lewandowski Award.