Kennen Sie den „Great Barrier Island Pigeongram Service“?

Buchbesprechung von Frau Schwanke, Mai 2018 (BB201805-02)

Lost CountriesPosttransport fand oft auf ungewöhnliche Weise statt, da ist die Verwendung von Tauben schon recht geläufig. In diesem Fall handelt es sich um Verbindung zwischen dem „Great Barrier Island“ vor der Küste Neuseelands und dem Festland.

Im 19. Jahrhundert entdeckte man auf der Insel Kupfervorkommen, später auch Gold und Silber und das zog naturgemäß Abenteurer und Unternehmer an. Es gab aber nur einmal in der Woche eine Schiffsverbindung und so entstand die Idee zusätzlich eine tägliche Brieftaubenverbindung zu schaffen – in der Blütezeit mit über 300 Tauben! Konkurrenz belebte dieses Geschäft und auch die Herausgabe von Briefmarken – das Ende der Geschichte kam, als ein Verbindungskabel 1908 Auckland mit der Insel verband.

Dieser historische Bericht findet sich in dem Buch „Lost Countries“, in dem über viele kleine Staaten berichtet wird, die nur für kurze Zeit einen Platz in der Geschichte eingenommen haben, aber eine Spur hinterlassen haben – eigene Briefmarkenausgaben!

Interessante kurze Texte und farbige Abbildungen der Briefmarken versprechen eine unterhaltsame Lektüre. Vielleicht entdeckt der Leser sogar bei den Marken ein Exemplar, dass ihm in eigenen Beständen schon einmal Rätsel aufgegeben hat!

Stuart Laycock; Chris West. Lost Countries. Exotic tales from an old stamp album. 2017.
255 S., farb. Abb., fest gebunden.